Meine Vorfahren

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Die Geschichte der Familie Fried, so wie wir die heute kennen erfasst mehrere Hundert Mitglieder und erstreckt sich über Jahrhunderte zurück...

Der Stammvater der Familie, Martin Fried kam um 1672 aus "...bünten" (Graubünden) in der Schweiz nach Deutschland. Er setzte sich in Deizisau bei Esslingen nieder. 1691 ging er samt Gut und Haben mit seiner Frau und vier Söhnen nach Waiblingen-Neustadt. Die Stadt wurde während des 30-jährigen Krieges (1634) bis auf wenige Häuser vollständig abgebrannt. Der Wiederaufbau Waiblingens zog sich mehr als 150 Jahre hin. Eine Folge der Notjahre war die Steigerung der Auswanderung. Im Jahre 1807 wiederholte der russischer Zar Alexander der I den "Ukas" seiner Großmutter Catharina der Grossen (1760) und rief die Deutschen nach Russland. In dieser Zeit wurde auch das Gebiet Odessa (früher Gouv. Cherson) mit deutschen Kolonisten besiedelt. 1818 wanderte auch Johannes Fried mit seiner Familie nach Russland aus. Zusammen mit den anderen Immigranten gründeten die am Fluss Beresan die Kolonie Stuttgart. In der Entwicklung dieser und zwei anderen Nachbarkolonien, Waterloo und Friedrichstal, wurde aber der Mangel an Wasser zum Problem, das nicht gelöst werden konnte. Im Jahre 1830 wurde den Umsiedlern ein neues Land zugeteilt, und so gründeten praktisch alle Siedlern der drei Kolonien ein neues Dorf, das sie Güldendorf nannten. 1857 kaufte die Gemeinde neues Land und gründete das Dorf Gnadenfeld (Neikowo). Mit dabei auch der Enkel von Johannes Fried und Anna-Maria Seitz Johann-Adam Fried mit seiner Frau Christina Keller und Kindern. Sein Sohn Georg Fried, geb. 06.10.1869 heiratete Sophia Herrmann. Die hatten 10 Kinder. In den Terrorjahren 1930 wurde er verhaftet und mit der Frau und zu der Zeit noch unverheirateten Kindern nach Norden verbannt. Von ihnen fehlt bis Heute jede Spur... Sein Sohn Johannes Fried, geb. 19.01.1902 heiratete Martha Bastian. Während des zweiten Weltkrieges wurde die Familie nach Deutschland zurückgeführt. Hier wurde die Familie getrennt. Johannes Fried blieb in Deutschland. Er starb 1983 in Düren. Seine Frau mit Kindern wurden nach Kasachstan deportiert. Ihren Mann sah die nie wieder. Der ältester Sohn von Johannes und Martha, Oskar Fried heiratete 1951 Emma Zimbelmann, geboren im Dorf Rohrbach, nur wenige Kilometer vom Dorf Gnadenfeld entfernt, die auch von ihrem Vater in Deutschland getrennt und mit der Mutter nach Kasachstan deportiert wurde. Ich bin deren ältester Sohn...

1990 bin ich mit meiner Familie und mit den Eltern nach Deutschland ausgewandert. Wir fanden eine neue Heimat in der Stadt Düren, wo mein Großvater Johannes Fried sein Wiedersehen mit der Familie leider nicht mehr erleben durfte...

Verzeichniss der Familie Fried
Stammbaum der Familie Fried
Kontakt

Zusammengefasst vom Albert Fried, Sohn von Oskar Fried / Emma Zimbelmann
Quelle:
Staatsarchiv in St. Petersburg
Berlindokumentencenter BDC
AHSGR- American Historical Society of German Russians
GRHS - German from Russia Historical Society
EWZ Index (Einwanderungszentrale während des Zweiten Weltkrieges)
Evangelische Gemeinde Waiblingen-Neustadt